Wirtschaftlicher Schaden durch Burnout im Unternehmen.
Die psychischen Erkrankungen und das Burnout von Mitarbeitern im Unternehmen, haben neben den gravierenden Auswirkungen auf den Betroffen selbst und seinem privaten und beruflichen Umfeld, auch einen wirtschaftlichen Schaden für das Unternehmen zur Folge.
Nachfolgend haben wir versucht, diesen Schaden mit angenommenen Zahlen zu unterlegen und somit den abstrakten Begriff „wirtschaftlicher Schaden“ be-greifbar zu machen.
Grundlage unserer angenommen Berechnung zum wirtschaftlichen Schaden durch Burnout im Unternehmen sind folgende Ansätze:
1. Die Arbeitsleistung des/der betroffenen Mitarbeiter(s) gehen in der Entwicklung des Krankheitsprozesses kontinuierlich zurück.
2. Ab einem bestimmten Punkt in der Entwicklung der Krankheit, erhöht sich die Fehlerquote/Ausschussquote des/der erkrankten Mitarbeiter(s).
3. Ab einem bestimmten Punkt in der Entwicklung der Krankheit, müssen Kollegen des/der erkrankten Mitarbeiter(s) in Teilen oder gänzlich dessen Arbeit übernehmen und sind dadurch einer Mehrbelastung ausgesetzt.
A) Personalkosten/Produktivitätsfaktor/Umsatzanteil
Beispielrechnung
Durchschnittliche Kosten
Ø Personalkosten p.a. / Arbeitnehmer (AN) = 40.000 €
Ø Produktivitätsfaktor / AN = 2,5
Ø erwirtschafteter Umsatz p.a. / AN = 100.000 €
In unserer Betrachtung gehen wir davon aus, dass engagierte Mitarbeiter ein grundsätzlich erhöhtes Erkrankungsrisiko im Bereich psychische Erkrankung / Burnout tragen.
Engagierte Mitarbeiter werden in der Regel höher bezahlt, verfügen über einen höheren Produktivitätsfaktor und tragen dabei auch in erhöhtem Maße zum erwirtschafteten Umsatz des Unternehmens bei.
Aus diesen Gründen gehen wir in dieser Beispielrechnung von folgenden Werten aus:
Angenommene Kosten besonders gefährdeter Mitarbeiter
Ø Personalkosten p.a. / AN = 60.000 €
Ø Produktivitätsfaktor / AN = 3,5
Ø erwirtschafteter Umsatz p.a. / AN = 210.000 €
B) Betroffene Personen im Unternehmen
Nach dem DAK-Gesundheitsreport 2013 liegt die durchschnittliche Quote der Krankschreibungen psychischer Erkrankungen in den letzten 12 Monaten bei 7,4%.
Auch hier erhöhen wir diesen durchschnittlichen Wert für engagierte Mitarbeiter subjektiv auf moderate 8,5%.
C) Zeitliche Entwicklung (Präsentismus)
Ebenfalls nach dem DAK-Gesundheitsreport 2013 liegen folgende Zahlen vor:
– Ø Erkrankte Menschen mit Krankschreibung, dennoch anwesend = 89,8%
– Ø Erkrankte Menschen ohne Krankschreibung, dennoch anwesend = 37,1 %
Krankheitsentwicklungen gestalten sich bei jedem Menschen unterschiedlich. Dies gilt im Bezug auf die Dauer als auch auf die Tiefe der Ausprägung. Manche Menschen reagieren zeitnah bereits auf erste Signale einer(s) möglichen psychischen Erkrankung/ Burnout, andere „schleppen“ sich über Jahre und zwingen sich, aus Unwissenheit, Angst oder Scham, zum Durchhalten. Für unsere Berechnung haben wir hier, wiederum subjektiv, 15% an Mehrkosten durch Präsentismus zu Grunde gelegt.
D) Zeitliche Entwicklung (Fehler/Ausschussquote)
Je länger der betroffene Mitarbeiter „durchhält“ und auf Krankheitssignale NICHT reagiert, bzw. die Verantwortlichen im Unternehmen NICHT reagieren, umso größer wird das Risiko von ungewollten Fehlern, die durch den erkrankten Mitarbeiter gemacht werden. Diese Fehler führen in der Regel zu wirtschaftlichen Schäden des Unternehmens. Uns ist bisher keine Studie bekannt, in der diese wirtschaftlichen Schäden durch Fehlerquoten von psychisch Erkrankten / Burnoutopfern wissenschaftlich oder statistisch untersucht wurden. Um jedoch auch diesen Faktor in unsere Rechnung mit einfließen lassen zu können, haben wir hier 15% als subjektiven wirtschaftlichen Schaden berechnet.
E) Zeitliche Entwicklung (Mehrbelastung von Kollegen)
Diesen Bereich könnte man auch die „Ansteckungsgefahr“ von psychischen Erkrankungen / Burnout nennen. Durch die vorher im Bereich „zeitliche Entwicklung“ beschriebenen Umstände, ergibt sich sukzessive eine Verschlechterung der Arbeitsleistung und eine Erhöhung der Fehlerquote der betroffenen Menschen. Ab einem bestimmten Punkt müssen die KollegenInnen Teile oder ganze Arbeitsbereiche übernehmen. Dies führt zu einer deutlichen Mehrbelastung der übrigen Mitarbeiter. Diese Mehrbelastung birgt das Risiko, dass sich die Quote der psychischen Erkrankung / Burnout insgesamt innerhalb des Unternehmens deutlich erhöht. Auch hier liegen uns derzeit keine wissenschaftlichen/statistischen Untersuchungen vor. Dennoch sollte man diesen Bereich unseres Erachtens nicht aus den Augen verlieren. Wir haben uns entschieden auch diese Entwicklung mit 15% als subjektiven wirtschaftlichen Schaden zu berechnen.
129,413 € ist der Wert, auf den wir in unserer angenommenen Rechnung bei 10 Mitarbeitern gekommen sind.
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Weiterführende Links (extern):
- pdf-Dokument DAK-Gesundheitsreport 2014 (1,4 MB)
- DAK-Gesundheitsreport 2013 als pdf-Dokument (2,2 MB)
- Definition Wikipedia „Präsentismus“
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