Prof. Dr. Matthias Burisch zum Burnout: „Eine lang andauernde zu hohe Energieabgabe für eine zu geringe Wirkung bei ungenügender Energiezufuhr„
Burnout: Fahrstuhl nach unten
Definition von Burnout:
- ist ein krisenhafter Prozess, der nicht von einem Tag auf den anderen ausbricht.
- ist im Kern ein emotionales Phänomen, das gleichwohl Körper und Geist in Mitleidenschaft ziehen kann.
- kann zu völliger Arbeitsunfähigkeit, bis hin zum Suizid führen.
- verursacht bei den Betroffenen (und den ihnen Nahestehenden) Leid, aber auch beträchtliche volkswirtschaftliche Kosten
(Quelle: Prof. Dr. Burisch in VBG Fachwissen, Cconsult, Seite 7.)
Ursachen von Burnout:
- Eingeschränkter Tätigkeits- und Handlungsspielraum
- Mangel an sozialer Unterstützung
- Übermaß an Verantwortlichkeit
- Rollenkonflikte und Rollenambiguität
- Unmotiviertes, aggressives bzw. problembeladenes Klientel
- Organisationsgröße und Arbeitsstruktur, z.B. Anonymität und mangelnde Transparenz in großen Unternehmen
- Mangelnde Zielsicherheit und Transparenz
- Mangelndes Feedback seitens des Klientel und des Unternehmens
- Mangel an Einflussmöglichkeiten auf das Arbeitsergebnis
- Psychische Belastung bzw. Überlastung durch Faktoren wie Arbeitszeit, Frustration, problematische Interaktion
- Unterforderung, Eintönigkeit der Arbeit
- Geringe Aufstiegsmöglichkeiten
(Quelle: Differentialdiagnostik des Burnout-Syndroms, Dieter Korczack, Christine Kister, Beate Huber; Deutsche Agentur des HTA, Im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit, 1. Auflage 2010, Seite 19.)
Burnout – Modell der Erschöpfungsspirale nach Prof. Dr. Burisch (Kurzfassung)
1. Warnsymptome der Anfangsphase
a. Überhöhter Energieeinsatz
b. Erschöpfung
2. Reduziertes Engagement
- Für Klienten, Kollegen etc.
- Dehumanisierung gegenüber Anderen
- Dehumanisierung in der Arbeit
- Erhöhte Ansprüche
3. Emotionale Reaktionen; Schuldzuweisung
- Depression
- Aggression
4. Abbau
a. Kognitive Leistungsfähigkeit
b. Motivation
c. Kreativität
d. Entdifferenzierung
5. Verflachung
a. Verflachung des emotionalen Lebens
b. Verflachung des sozialen Lebens
c. Verflachung des geistigen Lebens
6. Psychosomatische Reaktionen
• Schwächung der Immunreaktion
• Schlafstörungen
• Alpträume
• Sexuelle Probleme
• Gerötetes Gesicht
• Herzklopfen
• Engegefühl in der Brust
• Atembeschwerden
• Beschleunigter Puls
• Erhöhter Blutdruck
• Muskelverspannungen
• Rückenschmerzen
• Kopfschmerzen
• Nervöse Ticks
• Verdauungsstörungen
• Übelkeit
• Magen- und Darmgeschwüre
• Gewichtsveränderungen
• Veränderte Essgewohnheiten
• Mehr Alkohol, Kaffee, Tabak oder andere Drogen
7. Verzweiflung
• Negative Einstellung zum Leben
• Hoffnungslosigkeit
• Gefühl der Sinnlosigkeit
• Selbstmordabsichten
(Quelle: Burisch, M. (2006). Das Burnout-Syndrom. Theorie der inneren Erschöpfung. New York Berlin Heidelberg: Springer Verlag. S. 25 – 26.)
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Weiterführende Links (extern)
- pdf-Dokument CConsult Burnout (2 MB) – Burnout erkennen, verstehen und bekämpfen.
- Video CNN Interview mit Arianna Huffington: Is the global workforce headed for a burnout?
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